Content-Optimierung gehört zu einer der wichtigsten Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung. Aber wie sehen Inhalte aus, die Suchmaschinen und Leser lieben?

Content-Optimierung ist Teil der Suchmaschinenoptimierung. Texte, Bilder und Videos auf einer Webseite wenden sich jedoch nicht in erster Linie an Google und Co., sondern an menschliche Leser. Was Menschen gerne lesen, erzielt in der Regel auch gute Platzierungen in den Suchergebnislisten. Für Webseiten-Content gilt daher: Der Mensch steht im Vordergrund.

Gute Texte für die Webseite

Suchmaschinen wie Google möchten ihren Nutzern relevante Suchergebnisse anbieten, die zu den Suchanfragen passen. Spezielle Algorithmen analysieren die Inhalte einer Webseite und erkennen, wie gut diese die Frage der Suchenden beantworten. Seit Google im Jahr 2011 zum ersten Mal das Panda-Update ausrollte, haben qualitativ hochwertige Inhalte an Relevanz gewonnen.

Qualitativ hochwertige Webseitentexte bieten den Lesern in erster Linie Mehrwert. Das bedeutet, sie beantworten die konkrete Fragestellung des Webseitenbesuchers möglichst detailliert. Im besten Falle geht der Text auch auf verwandte Fragestellungen ein, die dem Leser noch gar nicht bewusst waren. Gute Webseitentexte erfüllen zudem weitere Kriterien:

  • vertrauenswürdig
  • einzigartig (Unique Content)
  • an Zielgruppe und Zielsetzung der Webseite angepasst
  • gut recherchiert und sachkundig verfasst
  • enthalten keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler
  • entsprechen den Erwartungen der Leser
  • behandeln ein Thema möglichst umfassend
  • bieten neue, bisher nicht bekannte Informationen
  • unterliegen einer Qualitätskontrolle
  • berücksichtigen verschiedene Standpunkte zu einem Thema
  • folgen einer klaren Struktur

Überschriften und Unterüberschriften

Überschriften und Unterüberschriften sind das wichtigste Mittel, um einen Text zu strukturieren. Sie zeigen Lesern sowie Suchmaschinen, um welches Thema es im Text geht und welche Punkte sie in einem bestimmten Absatz erwarten können.

Die wichtigste Überschrift ist die Hauptüberschrift, in HTML mit dem Tag <h1> gekennzeichnet. Auf die Hauptüberschrift kann gegebenenfalls ein Unterüberschrift <h2> folgen. Längere Texte gliedern Sie mit einer Zwischenüberschriften. Als Faustformel hat sich bewährt, etwa alle 150 Wörter eine Zwischenüberschrift zu setzen. Wichtiger als eine bestimmte Wortanzahl pro Absatz ist jedoch der inhaltliche Zusammenhang der Abschnitte unter einer Zwischenüberschrift.

Was zeichnet eine gute Überschrift aus?

  • Sie passt zur Zielsetzung und Tonalität des Textes: emotional oder sachlich, witzig oder ernsthaft.
  • Sie zeigt Lesern, ob ein Text ihr Informationsbedürfnis erfüllt.
  • Sie ist kurz und prägnant, hat aber einen hohen Informationsgehalt.
  • Sie weckt keine Erwartungen, die der Text nicht erfüllen kann.

Überschriften sollten zudem wichtige Suchbegriffe (Keywords) enthalten. In der Hauptüberschrift steht das Hauptkeyword relativ am Anfang, Zwischenüberschriften enthalten abwechselnd mal das Hauptkeyword, mal Nebenkeywords und Synonyme.

 

Der Textkörper

Überschriften verleihen einem Text seine Grundstruktur. Die Gliederung mit Aufzählungen, Tabellen sowie Formatierungen wie fetter oder kursiver Text erleichtert es Ihren Lesern weiterhin, wichtige Inhalte zu erfassen. Markieren Sie besonders relevante Punkte fettkursiven Text können Sie beispielsweise für Zitate nutzen:

„Wenn du Content entwirfst, gib die beste Antwort im Internet.“
Andy Crestodina, Mitbegründer von Orbit Media

Die inhaltliche Struktur längerer Texte folgt möglichst dem klassischen journalistischen Aufbau: Ein Teaser reißt den Text an und zeigt dem Leser, was er erwarten kann. Die ersten Absätze beantworten die W-Fragen< Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Womit?

Kurze Sätze lassen sich einfacher erfassen. Der sprachliche Stil sollte außerdem der Zielsetzung und Zielgruppe des Textes angepasst werden. Soll der Text eine Transaktion auslösen, binden Sie zudem einen gut sichtbaren Call-to-Action Button ein, beispielsweise „Jetzt kaufen“ oder „Hier buchen“.

Mythos Suchbegriff-Dichte & Termgewichtung

Wer an Content-Optimierung denkt, denkt meist an Keywords. Das sind die Suchbegriffe, welche Suchende bei Google eingeben und die sie nach Möglichkeit zur Webseite Ihres Unternehmens führen sollen. Finden die Suchmaschinen die eingegebenen Suchbegriffe auf einer Webseite, stufen sie diese als relevante Antwort auf die Suchanfrage ein. Webseitentexte sollten daher alle als relevant identifizierten Keywords enthalten, das Hauptkeyword häufiger als die Nebenkeywords.

Früher galt bei der Keyword-Optimierung das Motto „Viel hilft viel“. Auch heute zielen noch viele Webseitenbetreiber auf eine möglichst hohe Suchbegriff-Dichte oder möchten einen bestimmten prozentualen Anteil an Keywords im Text unterbringen. Das soll Relevanz suggerieren. Allerdings wirken sehr viele Keywords im Text schnell unnatürlich und bieten den Lesern wenig Informationsdichte. Suchmaschinen werten eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Suchbegriffen im Text als Keyword Stuffing und damit als Spam.

Zudem analysieren Suchmaschinen heute nicht mehr nur, wie viele Keywords in einem Text auftauchen, sondern auch, in welchem semantischen Zusammenhang sie stehen. Sie prüfen zum Beispiel, ob der Text auch Begriffe enthält, die häufig zusammen mit den Keywords gesucht werden. Leser sollen dadurch die Webseiten mit dem größten Mehrwert finden können.

Im Zuge der semantischen Analyse ist eine Formal in den Fokus der Suchmaschinenoptimierung gerückt: WDF*IDF.

WDF*IDF ist eine Formel zur Termgewichtung. WDF steht für Within-Document-Frequency – die Anzahl der Begriffe (Terme) in einem Dokument in Relation zu anderen Termen. IDF steht für Inverse-Document-Frequency – die Anzahl der relevanten Dokumente in einer Datenbank, in denen der Begriff (Term) vorkommt. Die komplizierte Berechnung der WDF*IDF übernehmen SEO-Tools. Die Tools machen auch Vorschläge für weitere Begriffe, welche im Text vorkommen sollten, damit dieser als besonders relevant erkannt wird.

Die Termgewichtung eignet sich allerdings nicht für alle Textarten gleichermaßen. Längere Texte lassen sich damit meist gut optimieren, für kürzere Produktbeschreibungen bietet sie dagegen kaum Vorteile. Faktoren wie Struktur, Tonalität des Textes, und Handlungsaufforderungen bleiben zudem unberücksichtigt.

Die Textanalyse mit WDF*IDF-Tools ist bestimmt kein Nachteil. Wer Texte mit Blick auf den tatsächlichen Leser verfasst, verwandte Begriffe und Synonyme verwendet, erstellt aber meist automatisch einen derart optimierten Text.

Frische Inhalte

Suchmaschinen wollen ihren Nutzern nicht nur hochwertige, sondern auch möglichst aktuelle Informationen bieten. Google analysiert Webseiten daher anhand verschiedener Frische-Faktoren:

  • das Erscheinungsdatum
  • Anzahl und Häufigkeit der Updates
  • Häufigkeit, mit der neue Unterseiten hinzugefügt werden
  • Änderungen an relevanten Inhalten
  • eingehende Links von aktuellen Webseiten

Bietet eine Webseite regelmäßig frischen, neuen Content an, ist sie in den Augen von Google interessanter für Suchende. Dementsprechend kann sie eine bessere Platzierung in den Suchergebnislisten erzielen.

Das bedeutet aber nicht, das älterer Content laufend aktualisiert werden muss. Viele Inhalte sind statisch und ändern sich wenig bis gar nicht. Häufig besuchte Inhalte sollten Sie sich allerdings von Zeit zu Zeit ansehen und prüfen, ob alle Informationen noch auf dem aktuellen Stand sind. Es lohnt sich außerdem, einen Bereich zu schaffen, in dem regelmäßig frischer Content publiziert wird. Das kann ein Unternehmens-Blog sein, eine News-Seite oder eine Seite mit stets neuen Ratgebern. Die Inhalte sollten natürlich zur Branche und Ausrichtung des Unternehmens sowie zur anvisierten Zielgruppe passen.

Teilbare Inhalte

Ein Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist es, dass die Webseite von möglichst vielen Menschen gesehen wird. Dabei hilft es, wenn Leser Inhalte in den Sozialen Medien teilen. Teilbare Inhalte sind vor allem aktuell und spannend. Besonders gern geteilt werden Gewinnspiele, aber auch hilfreiche Ratgeber, Tipps & Tricks, skurrile Meldungen sowie Bilder und Videos verbreiten Leser in den Sozialen Netzwerken.

Das Teilen sollten Sie Ihren Lesern so einfach wie möglich machen. Binden Sie sogenannte Social Media Buttons auf Ihrer Webseite ein. Mit einem Klick auf den entsprechenden Button posten Leser die Seite bei Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram. Das steigert die Reichweite der Webseite und erzeugt sogenannte Social Signals, soziale Signale. Social Signals gehören nicht zu Googles Rankingfaktoren. Werden Ihre Inhalte jedoch in den Sozialen Netzwerken gesehen, erhalten sie mehr Aufmerksamkeit, werden eventuell von anderen verlinkt und ziehen mehr Besucher auf Ihre Seite.

Fazit: So sehen gute Webseiten-Inhalte aus

Guter Webseiten-Content richtet sich nicht in erster Linie an Suchmaschinen, sondern an menschliche Leser. Webseitenbesucher schätzen Inhalte mit Mehrwert, die ihnen neue, nützliche und verlässliche Informationen bieten. Behalten Sie beim Erstellen von Texten, Bildern und Videos daher immer im Blick, wen Sie mit dem Webseiten-Content ansprechen wollen – und welche Informationen Sie übermitteln möchten.